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26.Oktober 2020, 1. Mannschaft
Stark ersatzgeschwächt können die “Preußen“ den Schaden nur bedingt begrenzen

Die Zuschauerkulisse des Spitzenspiels wäre unter normalen Bedingungen durchaus höher gewesen, jedoch durften sich der neuen Verordnung zufolge nur 100 Besucher auf der Anlage aufhalten. Wer zu spät kam, konnte die Begegnung immerhin als Zaungast verfolgen.

Dem Tabellenfünften hätten in den beiden Heimspielen vom Donnerstag und Sonntag vier Punkte gereicht, um die Tabellenspitze zu übernehmen, letztlich verloren die Preußen beide Partien und nun grüßen wieder die “Schleifer“ im Klassement von ganz oben. Die Gäste von der Eichenstraße stellten sich in Topform vor und untermauerten ihre Ambitionen auf die Meisterschaft.

Heimcoach Artur Rissling stufte Griesheim als “gute Mannschaft“ ein, bedauerte aber bedingt durch die ganzen englischen Wochen einige Ausfälle und wollte eine Botschaft loswerden: “Es ist schön, dass wir Fußball spielen. Nur sind wir Amateure und im September und Oktober hatten wir zehn, zwölf oder 14 Spiele. Ich habe mittlerweile drei Leute mit Zerrungen und Muskelfaserrissen. Nichts gegen den Verband, der die Saison durchziehen will. Aber: Ich weiß nicht, ob es das beste ist und das geht vielen Vereinen so.“

Die Gäste traten mit dem kompletten Kader an und zeigten eine sehr gute Gesamtleistung. Vor allem das schnelle Spiel nach vorne beeindruckte die Gastgeber, die zunächst trotz der Ausfälle dagegen hielten. Die Spielvereinigung führte nach 28 Minuten durch einen Treffer des agilen Fiorenzo Santoro und war in der Folge die spielbestimmende Mannschaft. Nach der Halbzeit hatten die Hausherren zwei gute Chancen in Gestalt von Oscar Copik, wo die Preußen das 1:1 hätten machen können, vielleicht auch müssen. “Da war das Spiel komplett offen“, so Rissling. Durch einen Ballverlust wurde den Griesheimern dann ein Konter ermöglicht, den Bilal Zerouali mit einem Traumtor zum 0:2 abschloss.

Danach war das Spiel entschieden, die Preußen gaben sich zwar alle Mühe, hatten aber nichts gleichwertiges mehr entgegenzusetzen. In der Schlussphase verwandelte Mirko Budimir noch einen Foulelfmeter und Santoro schloss eine weitere Kontersituation erfolgreich ab. “4:0 ist zu hoch, auch wenn der Sieg für Griesheim wirklich zu hoch ist. Wenn wir das 1:1 machen, kann das Spiel anders ausgehen. Es war aber trotzdem eine gute Mannschaftsleistung, denn wir haben gekämpft und gefighted“, sah es Rissling nicht schlecht. „Auch mit der kompletten Mannschaft hätten wir es schwer gehabt“, fuhr er fort und prangerte den vollen Terminkalender an:

“Jeden zweiten, dritten Tag kicken. Hauptsache, um die Runde durchzubringen. Ich bin etwas in Sorge deswegen. Dann hast Du nur noch Verletzte. Ich weiß nicht, ob die Vereine dazu befragt werden oder das einfach so festgelegt wird. Zwei Mannschaften mehr, vier Spiele mehr. Ich müsste den Jungs jetzt eigentlich eine Woche frei geben, weil wir nur am kicken sind. So werden wir wahrscheinlich unser Pokalspiel der 2. Runde gegen Rot-Weiss Frankfurt absagen müssen. Mit dem ganzen Programm interessiert mich das nicht mehr, denn es geht um die Gesundheit der Spieler.“

Sein Kollege Michele Raimondi sagte: “Das war eine gute Leistung der gesamten Mannschaft. Wir hatten 70 bis 80 Prozent Ballbesitz. Die Preußen wollten in der 2. Halbzeit mehr Druck machen und haben uns früh attackiert und weniger Räume gelassen. Zum Ende haben wir unser Spiel durchgezogen.“ Der Coach wollte die Rote Karte gegen ihn noch kommentieren: “Der Schiedsrichter hat viele Abseitsentscheidungen falsch getroffen und das habe ich kritisiert. Als ich ihm sagte, Abseits sei nicht seine Stärke, zückte er die Rote Karte.“

Tore: 0:1 Fiorenzo Santoro (28.), 0:2 Bilal Zerouali (76.), 0:3 Mirko Budimir (86./Foulelfmeter), 0:4 Fiorenzo Santoro (90./+2).
Gelb-Rote Karte: Siyam Noori (Preußen/90.+4).
Rote Karte: Michele Raimondi (Trainer Griesheim/80.).

von: Pedro Acebes