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26.Oktober 2020, Allgemein
Verband möchte einheitliche Regeln

HFV bittet die Landesregierung um klare Vorgaben für alle Kreise und Kommunen

Die in vielen Kreisen und Städten in Hessen steigenden Zahlen an Covid-19-Infizierten beschäftigten schwerpunktmäßig die Teilnehmer an der virtuellen Vor-standssitzung des Hessischen Fußball-Verbandes am Samstagvormittag. Ist doch der Spielbetrieb in einigen Regionen stark betroffen.

Gestern erhöhte sich beispielsweise für Frankfurt die Inzidenz (gemeldete Fälle in einer Woche je 100 000 Einwohner) auf über 200, in Offenbach liegt sie bei etwa 130, in Darmstadt bei gut 120. Nur drei nordhessische Kreise lagen gestern noch unter der ja auch schon kritischen Zahl von 50.

Da die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen hessen- weit doch recht unterschiedlich ausfallen – in Frankfurt beispielsweise waren gestern noch 100 Zuschauer erlaubt, nebenan im Main-Taunus- Kreis hingegen keine und im benachbarten Kreis Groß-Gerau durfte gar kein Fußball mehr gespielt werden – plädiert der HFV für eine einheitliche Regelung.

In einer diesbezüglichen Mitteilung heißt es:
“Der Hessische Fußball-Verband betrachtet mit Sorge die steigenden Corona-Infektionszahlen in Hessen. Orientiert am Eskalationskonzept (Ampelsystem) des Landes Hessen beobachtet der HFV die Lage vor Ort sehr genau und steht in engem und regelmäßigem Austausch mit den zuständigen Behörden. Die derzeit geltenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus werden dabei vollumfänglich von Verband und Vereinen umgesetzt.

Grundsätzlich den Spielbetrieb fortsetzen

Zielführend kann und muss es aber sein, eine landesweit einheitliche Regelung bezüglich des Ampelsystems zu finden. Daher bittet der Verband die Landespolitik, in deren Eskalationskonzept für die einzelnen Warnstufen einheitliche Rahmenbedingungen für den Sport in allen hessischen Kreisen und Kommunen zu schaffen. Dies würde ganz erheblich dazu beitragen, dass Unsicherheiten bei den vielen Ehrenamtlichen vermieden werden, deren Verantwortung schon jetzt enorm ist.

Grundsätzlich will der HFV erst einmal an seiner Linie festhalten, den Spielbetrieb dort fortzusetzen, wo er “verordnungsmäßig“ möglich ist. Damit stoßen die Klassenleiter der Gruppen- und Verbandsligen sowie der Hessenliga allerdings an ihre Grenzen. Gilt es doch die Verordnungen zahlreicher Kreise zu beachten, dazu ist manches Auslegungssache (darf oder soll ein Team aus einem “Hotspot“ überhaupt auswärts antreten ?), hinzu kom- men dann auch noch vereinzelte In- fektionen von Aktiven, die aber dann gleich für ein ganzes Team die Quarantäne zur Folge haben, manchmal sogar noch für den letzten Gegner.

Gesundheitliche Bedenken und Ängste

Wesentlich bedeutender und grundlegender als spieltechnische Abwicklungen ist allerdings das per- sönliche Empfinden der Beteiligten. Dazu heißt es beim HFV: “Derzeit erreichen zahlreiche Rückmeldungen der hessischen Vereine den Verband, darunter auch gesund- heitliche Bedenken und Ängste, weiter am Spielgeschehen teilzunehmen. Die Kreisfußballwarte ste- hen nahezu rund um die Uhr im Austausch mit ihren Vereinen. Alle Anregungen nimmt der HFV sehr ernst und berücksichtigt sie in der Entscheidungsfindung. Die Gesund- heit der Fußballerinnen und Fußballer steht an oberster Stelle. Sollte die Erforderlichkeit bestehen, den Spielbetrieb vorübergehend auszu- setzen, so wird dies verantwortungsvoll vor Ort entschieden.“

Was am Wochenende (im Kreis Offenbach schon in der Vorwoche) dann auch geschehen ist. Zu einer Lösung kamen die HFV- Verantwortlichen am Samstag nicht, tags darauf wurden sie ohnehin schon wieder vor neue Tatsachen gestellt. Und somit kommt der HFV- Verbandsvorstand an diesem Donnerstag erneut zu einer virtuellen Besprechung zusammen, um die Lage zu beurteilen. Wo die Reise da- nach hingeht, ist derzeit noch offen, vielleicht gibt es bis dahin ja auch eine Reaktion der politischen Führungsebene.

Fußballerischer Flickenteppich: Mal wird gekickt, mal nicht

In der Stadt mit der höchsten Inzidenzzahl rollte am vergangenen Wochenende der Ball, rund um Frankfurt hingegen vielerorts nicht. So wurden die Sonntagsspiele der Verbandsligen Süd und Mitte abgesagt.

Süd-Klassenleiter Michael Sobota hatte schon am Freitag und Sams- tag Spiele wegen Corona- Verdachtsfällen streichen müssen, am Sonntag waren dann nur noch vier übrig. Nach Rücksprache mit den Vereinen, die auch Bedenken gegen ein Antreten unter den aktu- ellen Bedingungen äußerten, wurden dann auch die verbliebenen Partien abgesetzt. Sobota ist auch Leiter der Gruppenliga Darmstadt, in der gar keine Spiele stattfanden. Auch in den Kreisen der Region Darmstadt (Darmstadt, Dieburg, Groß-Gerau, Bergstraße und Odenwald) wurde nicht gespielt.
In der Verbandsliga Mitte fand ebenfalls kein Spiel statt, Klassenleiter Jörg Wolf setzte bereits am Samstag wegen mehrerer Corona- Verdachtsfälle den kompletten Durchgang ab. Wolf ist im Übrigen wie Kollege Sobota auch Regionalbeauftragter. Auch in seiner Region Gießen/Marburg waren die Gruppenligisten nicht am Ball.

In der Region Frankfurt hingegen fanden in der Westgruppe der Gruppenliga fast alle Spiele statt, in der Ostgruppe jedoch nur vier. In den dazugehörigen Kreisen Offenbach und Hochtaunus wurde gar nicht gespielt, in Frankfurt sowie den Kreisen Friedberg, Büdingen, Hanau und Gelnhausen hingegen schon, mit fast komplettem Programm.

Auch in der Region Wiesbaden fan- den die meisten Spiele in der Gruppenliga und den Kreisen Main- Taunus, Wiesbaden, Rheingau- Taunus und Limburg-Weilburg statt. Im Großraum Kassel gab es ebenfalls keine generellen Absagen.

Quelle: FNP (wag)