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13.Februar 2020, 1. Mannschaft
Das Prinzip Hoffnung

Die “Preußen“ sind aktuell nur graues Mittelmaß

Zwischen dem Autobahnanschluss der 661 und der Hügelstraße liegt die Sportanlage von Viktoria Preußen. Der Eckenheimer Traditionsklub war über viele Jahre ein etablierter Fußball-Gruppenligist. Nach dem letzten Abstieg 2017 landete die Viktoria regelmäßig in der Spitzengruppe der Kreisoberliga Frankfurt. Doch in der aktuellen Saison sind die “Preußen“ nur graues Mittelmaß: Platz neun mit 25 Punkten, keine Chance um noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen.

Trotz der etwas unbefriedigenden sportlichen Situation der stets ambitionierten Eckenheimer ist Thomas Mahlau, der Fußball-Abteilungsleiter Senioren, nicht gänzlich unzufrieden. “Unser Trainer Artur Rissling hat die Mannschaft gut zusammengestellt. Die Jungs haben Spaß und wir haben einen starken Zusammenhalt in der Truppe“, berichtet Mahlau. Auch spielerisch gehört das Team sicherlich ins obere Drittel der Kreisoberliga. Wie ist das schwache Abschneiden bis jetzt zu erklären?

Der 48-jährige Mahlau führt einige Gründe an. Da wäre zu- nächst die dünne Personaldecke. Die zweite Mannschaft musste wegen Personalmangels aus der Kreisliga A im Oktober zurück- gezogen werden. Auch fehlten im Jugendbereich die älteren Jahrgänge, so dass der Unterbau für die erste Mannschaft mo- mentan fehlt. Mit 19 Spielern ging Coach Rissling in die Vorbereitung, drei Akteure wurden aus disziplinarischen Gründen aussortiert – blieben 16 Kicker. Was sicher quantitativ sehr be- scheiden ist und von der Hoffnung auf möglichst keine Verletzungen oder Sperren getragen ist.

Team mit zwei Gesichtern

Außerdem hat Mahlau ein Einstellungsproblem bei der Mannschaft erkannt: “Das Team hat zwei Gesichter. Wir haben ein gutes Potenzial und die Jungs sind auch in der Lage dieses abzurufen – nur nicht regelmäßig. Es ist eine Mischung aus Arroganz und Faulheit, mit möglichst wenig Aufwand das Maximale her- auszuholen. Die Jungs wollen sich nicht wehtun.“

Klare Worte vom Fußball-Chef der “Preußen“. Mahlau belegt seine Thesen mit den jüngsten Ergebnissen der Vorbereitungsspiele. Gegen den FV Stierstadt spielte die Mannschaft stark auf und führte zur Pause mit 2:1. Doch in der zweiten Halbzeit sahen die Zu- schauer das “andere Gesicht“… – Endergebnis 6:2 für Stierstadt. Gegen Gruppenligist DJK Bad Homburg konzentrierte sich das Team von Trainer Rissling 90 Minuten: Endstand 7:1.

Doch Mahlau glaubt an die Mannschaft und hofft auf noch auf ein erfolgreiches Ende der Saison. “Platz 6 ist für uns noch zu erreichen. Ein guter Start mit einer Überraschung gegen Hausen wäre natürlich wichtig. Dies würde uns auch bei den anstehenden Spielergesprächen im Hinblick auf die Kaderplanung für die kommende Saison zugute kommen“, meint Mahlau.

Er habe volles Vertrauen in die Mannschaft um Torhüter Michael Schmidt, Verteidiger Daniel Rother, die Mittelfeldläufer Oskar Copik und Giuliano Amante, sowie Goalgetter Daniel Wolf. Allerdings wird sich die personelle Durststrecke noch etwas hinzie- hen. Denn eine zweite Mannschaft ist erst für die Saison 21/22 geplant, wenn wieder eine A-Jugend des Clubs zur Seniorenabteilung stößt. Bis dahin gilt also weiter das Prinzip Hoffnung, auch wenn Mahlau meint: “In der nächsten Runde wollen wir unter die ersten Fünf. Wir schielen immer Richtung Gruppenliga – längerfristig ist das unser Ziel.“

Quelle: FNP (Oliver Müller)