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14.Dezember 2018, 1. Mannschaft
Deutliche Niederlage gegen Concordia Eschersheim

Unter der Regie des neuen Trainers Artur Rissling präsentierten die Platzherren eine zusammen – gewürfelte Mannschaft.

Die Partie nahm einen munteren Beginn. Nach nur 27 Sekunden bekam Preußen-Torjäger Ibrahim Abbouz einen langen Ball in die Spitze serviert und setzte seinen Drehschuss knapp am Kasten von Concordia-Torhüter Benjamin Kress vorbei. Auf der Gegenseite verzog Adrian Mohr freistehend und schoss über das Tor. Nach einer Viertelstunde stand der Eschersheimer Averil Ringheim im Mittelpunkt. Der Offensivspieler wurde mit einem Diagonalpass freigespielt und traf aus halbrechter Position den Innenpfosten. Vom Aluminium rollte der Ball zum 1:0 für die Gäste ins Tor (15.). Danach vergaben die Concorden weitere Tormöglichkeiten teilweise kläglich. Vor allem Adrian Mohr schien wenig Zielwasser getrunken zu haben, denn er verfehlte das Ziel in zwei aussichtsreichen Positionen. Einmal zielte er am Tor vorbei, beim zweiten Mal drosch Mohr die Kugel nach feinem Zuspiel von Saba Kvaratskhelia über das Gehäuse von Preußen-Keeper Cedric Wohlgemuth. Auf Seiten der Gastgeber versprühte lediglich Stürmer Abbouz Torgefahr. Mitte der ersten Hälfte wurde er auf Strafraumhöhe angespielt, drehte sich schnell in seiner typischen Art und schoss neben das Tor.

Kurz vor der Halbzeit hatte der agile Kvaratskhelia noch einen saftigen Schuss zu bieten, den Wohlgemuth zur Ecke klären konnte. Nach Wiederanpfiff standen die Concordia-Akteure rund zehn Minuten etwas neben der Spur. Das nutzten die durch das Wintertheater alles andere als selbstbewusst agierenden Preußen mit dem schnellen Ausgleich aus. Abbouz erhielt den Ball im Strafraum, drehte sich und schob zum 1:1 ein (47.). Kurz danach traf Dawit Haile die Latte und das hätte durchaus die Führung für die Rissling-Elf sein können.

“Nach dem 1:1 haben wir kurz geschluckt, nachdem wir vorher so viele Chancen haben liegen lassen“, kommentierte Concordia-Coach Roland Stipp den Beginn der zweiten Hälfte und wollte dann mit einem Stürmertausch für neuen Elan sorgen. Diese Maßnahme lohnte sich, denn zwei Minuten nach der Einwechslung für Averil Ringheim sorgte Fabio Comes für das 2:1 der Gäste (56.). Einen Rückpass von der Torauslinie verwerte Comes aus kurzer Distanz. “Die Reaktion war, dass wir weiter vorne drauf sind und schön angelaufen haben. Bei dem Wetter ist das ja auch schwierig, weil man da wenig Dampf hat“, machte Stipp fest. Dann brachte ein verwirrter Rückpass von Haben Tesfamicael seinen Torhüter Wohlgemuth stark in die Bredouille, der eine oder andere Preußen-Akteur schien mit zunehmender Spieldauer nicht mehr ganz bei der Sache zu sein.

Artur Rissling: “Das Spiel hat mich darin bestätigt, dass hier einiges bewegt werden muss“

Danach knüpften die Eschersheimer an die starke erste Hälfte an. Mit dem Unterschied, dass sie nun ihre Chancen besser nutzten. Matthias Müller wurde mit einem Pass von Kvaratskhelia toll in Szene gesetzt und traf zum 3:1 aus Sicht der Gäste (66.). “Nach dem 3:1 war es gelaufen. Da gingen die Köpfe runter. Hier muss einiges bewegt werden und das ist ja nichts neues. Das Spiel hat mich darin bestätigt“, ist sich Rissling in seinem weiteren Vorgehen sicher.

Das Spiel blieb auch danach unterhaltsam und temporeich. Julian Davy unterlief dann bedrängt vom eingewechselten Nils Brendel ein Eigentor (74.) und damit führten die Besucher mit 4:1. Zwar hatte Abbouz auf der anderen Seite noch eine Möglichkeit, um zu verkürzen. Aber nun ergaben sich die Preußen ihrem Schicksal, die Niederlage schien die Akteure nicht sonderlich zu deprimieren. Comes marschierte noch einmal durch, umspielte Wohlgemuth und erhöhte zum Endstand von 5:1 für Concordia Eschersheim (85.). “Es war schwer und ein hartes Stück Arbeit. Wir haben diese aber auch gemacht so spät in der Saison. Wir haben noch einmal alles rausgehauen gegen einen Gegner, der genauso stark war, wie ich es mir gedacht habe. Egal, was sie für Probleme haben. Es war mir klar, dass die Preußen 11 bis 14 gute Fußballer dabei haben würden“, fügte Stipp hinzu. “Es war eine schöne Hinrunde mit einem kleinen Hänger zwischendrin. Die Mannschaft wächst immer weiter und wird immer stärker. Ich bin sehr zufrieden“, lautete die Bilanz des Eschersheimer Trainers.

“Die Niederlage ist für diese zusammengewürfelte Mannschaft hochverdient. Es war schwierig, ohne Training anzutreten. Phasenweise war es okay, aber Concordia war klar besser. Es kommt viel Arbeit auf mich zu“, schätzte Rissling die Lage als kompliziert an. “Wir müssen einige Sachen verändern, aber das war mir vorher schon klar“, kommentierte der neue Coach nach seinem Einstand. “Wir haben viele Verletzte und Kranke, die zugeschaut haben. Ich konnte noch nicht mit allen sprechen, ob sie bleiben oder gehen. Das wird sich in den kommenden Tagen oder nächste Woche entscheiden“, zeigte sich Rissling entschlossen, dem Chaos ein Ende zu setzen.

“Ich will zurück zu den Basics, was auch Preußen angeht. Ich sehe hier aktuell keine Mannschaft und keinen Teamgeist. Da ist viel zu tun. Deswegen war es gut, dass wir gespielt haben. So konnte ich genau sehen, wer sich wie und wo präsentiert. Ich habe nicht so viel reingerufen, sondern mir das angeschaut. Jetzt habe ich ein genaueres und schärferes Bild. Es gibt Richtungen und Tendenzen, aber noch ist nichts spruchreif. Ich will, dass wir in Zukunft als eine Einheit und als Mannschaft auftreten“, stellte der neue Coach klar. In der Winterpause wird sich der Kader des Klubs von der Hügelstraße wohl stark verändern. Insbesondere gilt es jetzt, die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Artur Rissling

SV Viktoria Preußen: Wohlgemuth – Mengunogul, Tesfamicael, Davy, Haile – Topel, Fazel – Lahchaychi, Schindler, Tasiran (60. Ferreira Alves) – Abbouz – Trainer: Artur Rissling.

Concordia Eschersheim: Kress – Zahrani, Tesar, Weymann (71. Brendel), Ilcken – Müller, Kvaratskhelia – Wissel (61. Kramer), Stein, Mohr – Ringheim (54. Comes) – Trainer: Roland Stipp.

Tore: 0:1 Averil Ringheim (15.), 1:1 Ibrahim Abbouz (47.), 1:2 Fabio Comes (56.), 1:3 Matthias Müller (66.), 1:4 Julian Davy (74./Eigentor), 1:5 Fabio Comes (85.).

 

von: Pedro Acebes