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11.April 2018, Wichtige Meldungen
Antisemitismus im Fußball – kick it out!

Erklärung zum Spieltag gegen Antisemitismus am 15.4.2018

So wie die deutschen Profivereine im Zuge der “Nie wieder“-Aktion am Tag der Auschwitzbefreiung an den Horror des Holocaust erinnern, rufen wir die Amateurvereine – zunächst im Kreis Frankfurt – zu einem Spieltag gegen Antisemitismus auf.

In einer Zeit, in der rechte Hetzer in den Bundestag gewählt werden, antisemitische Parolen vermehrt zu hören sind und antisemitische Taten markant zunehmen, muss der Sport auf allen Ebenen seine Stimme erheben. Gerade in Frankfurt, der Stadt der vielen Nationen und Kulturen, wollen wir ein Zeichen setzen und im Geiste von Julius Hirsch, dem überragenden Fußballer, den die Nazis 1943 ermordet haben, bekunden:
Antisemitismus im Fußball – kick it out!

 

Über Julius Hirsch

Julius Hirsch war einer der größten deutschen Fußballer. Geboren 1892 wuchs er in Karlsruhe auf und schloss sich mit zehn Jahren dem Karlsruher FV an, einem der damals besten deutschen Fußballvereine.

Mit 17 machte er sein erstes Spiel bei den Herren, mit 18 wurde er mit dem KFV deutscher Meister. Hirsch war ein kleiner, trickreicher, torgefährlicher Stürmer, der mit 19 in die deutsche A-Nationalmannschaft berufen wurde, für die er zwischen 1911 und 1913 sieben Spiele bestritt. 1914 wurde Hirsch, jetzt für die Spvgg Fürth, erneut deutscher Meister.

Der erste Weltkrieg (1914-1918) unterbrach Hirschs Karriere. Er kehrte als Vizefeldwebel zurück und arbeitete von nun an in der väterlichen Fabrik, später als Handelsvertreter und Buchhalter. 1925 beendete Hirsch seine Laufbahn als Fußballer.

Von den Nazis, die Ende der 20er Jahre immer stärker wurden, wurde Hirsch verfolgt, verlor immer wieder seine Arbeit und wurde 1933 von seinem Fußballclub, dem er 31 Jahre angehört hatte, ausgeschlossen. 1938 überlebte Hirsch einen Selbstmord- versuch. 1943 musste er sich zu einem “Arbeitseinsatz“ einfinden – in Wahrheit zu einem Transport nach Auschwitz-Birkenau.

Vermutlich wurde Hirsch gleich nach Ankunft im KZ ermordet. 1950 wurde er vom Amtsgericht Karlsruhe für tot erklärt.

 

von Öffentlichkeitsarbeit